Windows 7 End of Life 14.1.2020
(Vgl. Rundschreiben der Kanzlerin der CAU vom 18.11.2019 an die Leitungen der Einrichtungen)
Inhaltsverzeichnis
- Problem
- Handlungsbedarf
- Varianten für die Ablösung von Windows 7
- Ist der/Ihr Arbeitsplatz-PC betroffen?
- Eignet sich der vorhandene Windows 7-PC für eine Aktualisierung?
- Lizenzrechtliches
- Die wiederkehrende End-of-Life-Falle: Beschreibung und ein Ausweg
- Weitere Informationen, Tools usw.
- Windows 7 End-of-Life Laufzettel (Handreichung)
- Ansprechpartner/Kontakt/Unterstützung
Problem
Am 14. Januar 2020 beendete Microsoft den regulären Support für Windows 7. Der Hersteller wird für dieses Produkt keine (kostenfrei beziehbaren) Updates mehr herausgeben. Somit ist davon auszugehen, dass nun entdeckte Sicherheitslöcher in Windows 7 nicht mehr gestopft werden (Man beachte, dass die einschlägigen Datenbanken alleine für das vergangene Jahr 2019 250 neue Angreifbarkeiten von Windows 7 auflisteten). Es gibt nun keine Sicherheitspatches mehr. Obwohl man von den Antivirus-Herstellern in der Regel auch danach noch aktuelle Virensignaturen erhält, stellt das Support-Ende eine erhebliche Bedrohung der IT-Sicherheit der einzelnen Arbeitsplätze und des gesamten Campusnetzes dar.
Handlungsbedarf
Einsetzer/Betreiber/Nutzer (insbes.) von Windows 7 müssen zeitnah einen Wechsel auf sicherere Softwareplattformen (z.B. Windows 10) bzw. Arbeitsumgebungen vollziehen.
Es kann einige wenige Konstellationen geben, in denen keine rasche Ablösung von Windows 7 möglich erscheint, z.B. in statischen Verknüpfungen von Experimentierhardware mit Windows 7. Derartige Konstellationen müssen zumindest vom allgemeinen Netz der CAU abgetrennt werden. Bei diesbezüglichem Unterstützungsbedarf steht z.B. die RZ-Netzgruppe zur Verfügung.
Varianten für die Ablösung von Windows 7
Hinsichtlich der Ablösung von Windows 7 gibt es zumindest die folgenden Varianten:
- Aktualisierung des Betriebssystems auf dem vorhandenen PC, sofern die Systemvoraussetzungen das erlauben
- Erneuerung der Arbeitsplatz-Hardware (PC), einhergehend mit einem Wechsel auf eine sichere Version eines Betriebssystems
Beachten Sie bitte die teilweise deutlich erhöhen Lieferzeiten bei einigen Produkten der PC-/Notebook-Rahmenverträge der Universität und bestellen Sie rechtzeitig! - Soll am Arbeitsplatz weiterhin ein üblicher PC zum Einsatz kommen (Alternative im nächsten Punkt), so stellt sich auch die Frage des Umstiegs auf ein anderes Betriebssystem, also der Abkehr von Windows z.B. zu einem Linux-artigen System (Bsp.: Ubuntu). Neben einigen anderen Fragen ist dabei zu berücksichtigen, ob die "verfügbare Beratungs-Umgebung" den dadurch entstehenden IT-Support-Bedarf decken kann. Im Laufe der Zeit hat sich in vielen Uni-Bereichen eine Windows-Dominanz entwickelt, die vom IT-Support gestützt werden musste und den Windows-Support vielerorts prävalent werden ließ. Zu beachten ist, dass auch Nicht-Windows-Betriebssysteme eine gewichtige End-of-Life-Thematik haben.
- Wechsel auf ein betreuungsfreundlicheres und wartungsärmeres Konzept für IT-Arbeitsplätze, z.B. Umstieg auf die Nutzung von sog. Thin-Clients, die an zentrale Terminalserver angeschlossen sind.
Ist der/Ihr Arbeitsplatz-PC betroffen?
- Welche Windows Version hab ich? (Kurzfassung: Windows- & Pause-Tasten gleichzeitig drücken)
Eignet sich der vorhandene Windows 7-Arbeitsplatz-PC für eine Aktualisierung?
Lizenzrechtliches
Zur Nutzung von neueren Windowsversionen benötigen Sie eine Lizenz. Diese steht als Upgradeversion über den (Beitritt der CAU zum) Microsoft-Bundesvertrag für bezugsberechtigte CAU-Einrichtungen ohne weitere Kosten zur Verfügung. Die Anwendbarkeit auf einem PC erfordert jedoch eine dort vorvorhandene Basislizenz, die üblicherweise beim Neuerwerb eines PCs/Notebooks mitbeschafft wird. Ebenfalls möglich ist ein Lizenzerwerb direkt im Zusammenhang mit einer neuen Computerhardware, über den Hardware-Rahmenvertrag der CAU zur Computerbeschaffung.
Informationen dazu finden Sie unter:
Microsoft Lizenzen
Informationen zum Hardware-Rahmenvertrag schleswig-holsteinischer Hochschulen
Beachten Sie bitte die teilweise deutlich erhöhen Lieferzeiten bei einigen Produkten der PC-/Notebook-Rahmenverträge der Universität und bestellen Sie rechtzeitig!
Die wiederkehrende End-of-Life-Falle: Beschreibung und ein Ausweg
Software generell und Betriebssysteme wie Windows 7 speziell unterliegen einem Lebenszyklus ("Lifecycle"), der sich über eine Zeitspanne begrenzter Aktivität erstreckt. Am Ende dieses Lifecycle(s) erreicht die Software den End-of-Life- Zustand (EoL), in dem der Hersteller oder die Hersteller-Community keine Veränderungen, Verbesserungen, Patches, Sicherheitsupdates mehr bereitstellt. Eine allgemeine Beschreibung des Lebenszyklus von Windows findet man bei Microsoft.
Ein Weiterbetrieb der Software nach dem EoL-Zeitpunkt führt in der Regel zur Gefährdung der IT-Sicherheit der einsetzenden Organisation, da nachträglich gefundene Sicherheitslücken nicht mehr gestopft werden.
Am 14.1.2020 erreichte also Windows 7 den EoL-Zustand. Zuvor ist das z.B. auch schon mit Windows XP und Vista geschehen. Möglicherweise ist nicht jeder/jedem klar, dass es auch schon Windows 10-Versionen gibt, die "EoL gegangen sind". So sind Windows 10 Pro 1709 und Windows 10 Enterprise/Education 1607 im April 2019 ausgelaufen. Für Windows 10 werden fortlaufend (geplant jeweils Frühjahr und Herbst) Funktionsupdates herausgebracht, die für die Enterprise/Education-Versionen von Herbst-Updates einen Servicezeitraum von 30 Monaten haben sollen. Daneben gibt es auch sog. LTSB/LTSC-Versionen von Windows 10, die 10 Jahre lang Support erhalten. Allerdings soll Microsoft vom LTSB/LTSC-Einsatz in "normalen Arbeitsumgebungen" abraten (vgl Artikel von G.Born).
Es dürfte offensichtlich sein, dass sich die EoL-Problematik nicht auf Microsoft Windows beschränkt, sondern allgemeinerer Natur ist. Auch Apple-Betriebssysteme und die Linux(e) haben ihre EoL-Thematik.
Für viele Einsatzszenarien kann man die eigene Betroffenheit von der EoL-Falle durch Umstellung auf ein alternatives Konzept für die Arbeitsplatz-IT fast gänzlich eliminieren. Herkömmliche stationäre PCs ("Fat Clients"), die für typische Büroarbeiten eingesetzt werden lassen sich durch dünne "Thin-Clients" (TCs) ersetzen, die über das Rechnernetz an "dicke" (Terminal-)Server (TS) angeschlossen sind, auf denen die eigentliche Arbeit erledigt wird. Spezielle Software auf den TS sorgt dafür, dass die gleichzeitig auf dem Server arbeitenden Benutzer sauber voneinnander getrennt arbeiten können. Die TCs bestehen aus sehr wenig Hardware, ihre Aufgabe besteht lediglich in der Abwicklung der Ein-/Ausgabe mit dem Benutzer und dem Anbinden von mobilen Speichermedien (sofern aus IT-Sicherheitsgründen akzeptabel). Um die Pflege der verwendeten Software, insbes. auch um die EoL-Thematik kümmern sich die Betreiber der TS im Allgemeinen, im Falle der CAU das RZ.
An der CAU werden bereits seit langer Zeit TC/TS-Konfigurationen eingesetzt, so dass hier entsprechende Erfahrungen und grundlegende Infrastrukturen vorhanden sind. Die direkte Nachfrage aus den Einrichtungen war bisher eher verhalten, so dass daraus noch kein entsprechend buchbarer RZ-Dienst entwickelt wurde. Da es sich bei der TC/TS-Arbeitsweise jedoch um eine z.B. hinsichtlich der Dimensionen effektive Nutzung der CAU-IT und IT-Sicherheit äußerst attraktive Lösung für die Universität handelt, begrüßt das RZ entsprechende Anfragen von den CAU-Einrichtungen und erwägt eine passende Erweiterung des Dienstekatalogs. Wenden Sei sich bei Interesse gerne an pcsupport@rz.uni-kiel.de
Weitere Informationen, Tools usw.
Allgemeine Presse
- Spiegel Online, 14.7.2019: In 6 Monaten endet der Support für Windows 7
- Spiegel Online, 15.1.2019: Ab 2020 wird Windows 7 gefährlich
- Stern, 15.1.2019: Windows 7 wird zur tickenden Zeitbombe
IT-Fachpresse, Heise-Verlag (Teilweise kostenpflichtig)
- Support läuft aus: Unternehmenszukunft ohne Windows 7
- Themenblock zum Windows 7 EoL in der c't 2/2019
- Bedeutung und Auswirkungen: Die Lunte brennt. Das letzte Support-Jahr für Windows 7-jetzt handeln; c't 2/2019, 28-33
- Abschieds-Kick: Was Sie beim Support-Ende für Windows 7 in einem Jahr tun können, c't2/2019, 34-39
- Tschüss Windows! ReactOS, Linux, BSD & Co: Welche Betreibssysteme echte Alternativen sind, c't 2/2019, 40-43
- Betriebssysteme: Januar 2020: Supportende für Windows 7 und Server 2008 (iX4/2019)
Microsoft:
- Der Support für Windows 7 endet am 14. Januar 2020
- Der Support für Windows 7 läuft aus
- Microsoft: Support für Windows 7 nähert sich dem Ende
- Microsoft Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows (Ablaufdaten von Windows-Versionen)
- Microsoft-Richtlinie für Unternehmens-, Entwickler- und Desktop-Betriebssysteme
- Microsoft Desktop App Assure
- Unterstützung von MIcrosoft bei Anwendungs-Umstellungsproblemen auf Windows 10
- Heise-Hinweis auf Desktop App Assure
- Einstieg bei Microsoft (nur per Microsoft-Konto, das mit einer Volumnelizenz verknüpft ist)
Tools
- Windows 7 End-of-Life Laufzettel (Handreichung)
- Backup
- Festplattenabbild erstellen mit Disc2VHD
Sonstiges
- Laufzettel zur Win10 Umstellung
- RZ-Webseiten zu Windows 10
- (Für die CAU) Kostenfreie eBooks zum Umstieg auf Windows 10 (aus der Flatrate Herdt All You Can Read)
- Tipps zum richtigen Umsteigen von Windows 7 auf Windows 10 und FAQ dazu
- Liste der Angreifbarkeiten von Windows 7
- Wollen Sie ein W kaufen? Billige Windows-Keys ab 3,99 Euro: Ist das legal?
- Infos für Admins zum Windows 7-End of Life (nur aus dem CAU-Netz erreichbar)
Ansprechpartner/Kontakt/Unterstützung
Credits
Für konstruktive Kommentare, Zusätze, Korrekturen, Hinweise geht ein Dank an: F.Albrecht/UV-IT.